Gebrauchsanweisung der Lithokiste LK-35 von Polymetaal.
Die Lithokiste iest eine kompakt ausgefürhrte Lithopresse, deren Prinzip bereits zu Zeiten Senefelders, des Erfinders der Lithographie oder des Steindruckens, entwickelt wurde. Der auffälligste Unterschied gegenüber einer gewöhnlichen Lithopresse besteht darin, dass der Reiber über den Stein bewegt wird. Bei einer gewöhnlichen Lithopresse wird der Lithostein unter dem Reiber hergezogen.
Die Lithokiste wurde für den "reisenden Lithographen" entwickelt. Die damalige Lithokiste hatte jedoch keine vertikale Verstellmöglichkeit des Reibers. Deshalb musste man sich auf die Kiste setzen, um den nötigen Drucks zu erreichen. Das beobachten des Arbeitsvorganges innerhalb der Kiste ist von außen nicht gut möglich. Darum eine kurze Erklärung an Hand einer Zeichnung einer Lithokiste.
- Die Kiste wird durch Aufklappen des Deckels geöffnet (5). Dabei hebt sich der Druckmechanismus.
- Der präparierte Lithostein (16) wird auf den Boden (17) der Kiste gelegt. Ist der Stein dünner als ungefähr 6 cm, muß eine flache Platte aus Holz oder Kunststoff darunter gelegt werden. Der Stein wird in der Kiste mit Farbe eingerollt. Dann legt man das Papier auf den Stein und darauf eine 1 mm dicke Kunststoffplatte (15), die verhindert daß das Papier durch den Reiber (11) in seiner Lage verschoben wird. Diese Abdeckplatte wird zu der Kiste geliefert.
- Die Kiste wird geschlossen und mit zwei Verschlüssen verriegelt. (18)
- Durch das drehen der Kurbel (19) wird der Reiber über den Anfang oder das Ende des Steines gestellt. Der Reiber darf nicht direkt über den Rand des Steines gestellt werden. Rutscht er ab, whärend er unter Druck steht, kann er beschädigt werden.
- Durch drehen an der Schraubspindel (1) bringt man Druck auf den Reiber. Das Verriegeln der Spindel geschieht durch das Andrehen der Mutter (2) . Die Kraft, mit der gedruckt werden muß, ist von mehreren Faktoren abhängig und muß experimentell festegestellt werden. Eine Anzahl Faktoren; - Breite des Steins, Farbenmenge, Dickflüssigkeit der Farbe, Feuchtigkeitsgehalt des Papiers. Papier nimmt mehr Tinte auf, wenn es vorher angefeuchtet wird.
- Nun macht man einen Probedruck, in dem man an der Kurbel dreht. Der Reiber sollte immer kürzer sein als der Stein breit ist, um whärend des Druckens Beschädigungen von Reiber oder Stein zu vermeiden.
- Ist der Probedruck gemacht, wird die Kiste geöffnet und das Resultat angesehen. Nun wird die Schruabspindel (1) so lange eingestellt, bis der Druck gut ist. Gewöhnlich nehmen die Probedrucke einige Zeit in Anspruch. Wenn der richtige Stand der Verschlüsse (18) gefunden ist, werden sie mit einer Mutter gesichert.
Das Innere ist schwarz und in Stahl ausgeführt. Die Kiste besteht aus wasserfest miteinader verleimtem Holz. Das Holz ist mit Klarlack behandelt, so dass die Presse gut aussieht. Die Lithosteine können auch geliefert werden.
Die Kiste in geschlossenem Zustand |